Zitiert: Einordnungsleistung des Wissenschaftsjournalismus nimmt ab

Wissenschaftler sind die Stars der Krise. Das sei problematisch, hiess es am Montag an einem Podium an der Universität Zürich. Laut Medienprofessor Mark Eisenegger hätten die Journalisten bei der Frage der Masken und bei Impfungen kritischer sein müssen. …. Wissenschaftsberichterstattung ist wichtiger denn je, dennoch werden diese Ressorts in den Medien tendenziell ab- statt aufgebaut. Nur gerade 2,1 Prozent der Medienberichterstattung beziehen sich schwerpunktmässig auf Wissenschaft. Dies zeigt eine Analyse des fög (Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft) der Universität Zürich im Rahmen des Jahrbuchs Qualität der Medien 2020. Zudem zeige sich eine starke Abnahme der Einordnungsleistung, erklärte Linards Udris, stellvertretender Forschungsleiter des fög, an einer Medienkonferenz am Montag.

«Wissenschaftsberichterstattung ordnet immer weniger ein. Das sind missliche Grundvoraussetzungen – nicht nur während einer Pandemie», so Udris. Er glaubt: Die Medien hätten besser über Corona berichten können, wenn sie den Wissenschaftsjournalismus besser gepflegt hätten in den letzten Jahren.

Edith Hollenstein, persoenlich.com, 26.10.2020 (online)

Zwar sei der Anteil Beiträge, die sich schwerpunktmässig auf Wissenschaft beziehen, in den letzten fünf Jahren stabil geblieben. Die Einordnungsleistung habe sich seit 2015 aber mehr als halbiert und zähle im Jahr 2019 noch rund 14 Prozent (gegenüber 36 Prozent im Jahr 2015).

persoenlich.com, 26.10.2020 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)