Zitiert: Digitale Medien – eine Freiheit, die sie meinen

Es geht um die Dominanz der Amerikaner auf dem Feld der digitalen Medien. Was würde eigentlich geschehen, wenn die USA tatsächlich kippen – und eine antidemokratische Regierung zunehmende Kontrolle über die Plattformen erlangt? […]

Die Verflechtungen zwischen Vance und den libertären Big-Tech-Ökosystemen des Silicon Valley sind weitreichend – der Mentor von Vance ist kein Geringerer als der Big-Tech-Investor Peter Thiel, Libertärer und bekennender Antidemokrat. Und auch Elon Musk, Eigentümer von X, ist längst zum Trump-Lager übergelaufen. […]

X wird zunehmend ein Teil des eigenen Ökosystems. Und Truth Social dient als übergreifende Verteilerstelle dem Zweck, riesige Mengen radikaler und extremistischer Inhalte auf die marktführenden Plattformen zu leiten und zugleich eine Kontrolle oder Kuratierung massiv zu erschweren. […]

Entscheidend ist die Frage: Was machen wir dann eigentlich, wenn eine US-amerikanische Diktatur unter Trump zunehmend die digitalen Medien hierzulande kontrollieren kann? Obwohl Medienmonopole verfassungswidrig sind, haben wir seit Jahren widerstandslos hingenommen, dass alle demokratierelevanten digitalen Mediengattung

en in der Hand der US-Monopolisten sind: Suchmaschinen (88 Prozent Google), Gratisvideo (78 Prozent Youtube), Social Media (85 Prozent Facebook und Instagram). Wir sind weitgehend abhängig von den US-Plattformen.

Martin Andree, sueddeutsche.de, 26.07.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)