Zitiert: Die Welt ist nicht kristallin klar und linear

Man mag sich eine Welt kristalliner Klarheit und Linearität noch so sehr wünschen, das verhindert nicht, dass die Realität unseres Lebens mit seinen umweltsensiblen, irritationsanfälligen: kurz: mit seinen offenen Austauschbeziehungen ausnahmslos zu mäandernden, oftmals verschlungenen Verläufen führt, ob in der Natur, bei zwischenmenschlichen Beziehungen oder gesellschaftlichen Entwicklungen. Das Wechselverhältnis verändert die eine Seite und die andere, Fluss und Ufer, mich und dich.

Dann ist es aber unsinnig, den Fluss auf seine Flussidentität festzulegen und das Ufer auf seine Uferidentität. In ihrer Lebensform impliziert das Kind die Mutter und die Mutter das Kind. Ihre Gestalt entsteht und verändert sich stetig am jeweils anderen. Dieses Gesetz gilt in allen offenen sozialen Beziehungen und es lässt die Identitätsdebatten der vergangenen Jahre in vielem als schwingungsfeindliche, hegemoniale Verhärtungen erkennen.

Volker Demuth, Deutschlandfunk Essay und Diskurs, 14.12.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)