Vor 21 Jahren begab der damalige taz-Chefredakteur Peter Unfried die Grundregel: „Das Verbrennen fossiler Brennstoffe im Auftrag von Ecclestone und RTL ist für die taz kein Thema.“ Das Oxymoron „Motorsport“ blieb von den dazu klar kontrastierenden „Leibesübungen“ verbannt. Ergebnis: Die taz ist noch da und die Formel 1 hat sich ins Sektenhafte vernischt. Ein ermutigendes Vorbild für ein kathartisches Katar. Die Frömmigkeitsübungen der rechteführenden Sender – hier mal eine kritische Doku, dort ein verharmlosender Lanz – sind angewandter Sowohlalsauchismus, der zu gar nichts führt. Viele haben jetzt gute Vorsätze, die WM nicht zu gucken. Hier kann engagierter Journalismus helfen.
Friedrich Küppersbusch, taz.de, 13.11.2022 (online)