Zitiert: Die Regeln für Medienkonsum im Internet neu verhandeln

Die Beyond Platforms Initiative strebt danach die Regeln für Medienkonsum im Internet neu zu verhandeln. Es gilt einen alternativen Zugang aufzubauen und eine eigene Medieninfrastruktur zu etablieren. Nur so gibt es langfristig eine Chance Social Networks und Plattformen zu einer Commodity werden zu lassen und damit ihre Machtposition zu brechen. Es geht dabei nicht um eine Imitation großer Social-Media-Networks. Stattdessen wollen wir an einem Mediensystem und damit an Medien Services arbeiten, die auf Standards, Interoperabilität und Dezentralität beruht. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass es zuerst um Infrastruktur, Strukturen und die Technologie geht. Wir müssen die Verbreitung von Medien im Digitalen sicherstellen um den Wettbewerb wieder auf die inhaltliche Ebene zu holen. […]

Große Digitalkonzerne sind vertikal integriert:

  • Sie besitzen die Nutzer:innendaten
  • Sie verfügen über die Inhalte
  • Sie übernehmen die Distribution

und entwickeln das Interface. Damit liegen Kontrolle und Macht der digitalen Öffentlichkeit in den Händen weniger Konzerne.

Unsere Vision: Der massiven „vertikalen Integration” kann nur mit Kooperation, Interoperabilität, Dezentralität und Standards begegnet werden. Die Welt jenseits der Plattformen trennt die Bausteine:

  • Nutzer:innendaten,
  • Inhalte und
  • Distribution.

Dadurch öffnen wir den Markt für alle Akteure auf allen Ebenen und ermöglichen wieder den Wettbewerb der Inhalte, vielfältige direkte Interaktionen oder die Nutzung von Contentpools, ohne dass Nutzer:innendaten an Dritt- oder Fremdplattformen übergeben werden.

Beyond Platforms Initiative (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)