Der erste „Tatort“, den ich in den Achtzigern mit Götz George gemacht habe, da hatten wir 30 Drehtage. Das war aber auch George zu verdanken, der konnte das als Star durchsetzen, sodass die Arbeit mit etwas weniger Hektik möglich war. Die anderen hatten damals auch schon nur um die 26 Tage. Jetzt sind es zwischen 20 und 22 Drehtage. Je jünger die Regisseure sind, umso härter werden sie rangenommen. Wenn Sie frisch von der Filmhochschule kommen, können Sie nicht verhandeln, da sind Sie froh, wenn Sie überhaupt Regie führen dürfen. Das ist Ausbeutung, und vor allem, es macht die Filme nicht besser. Aber das ist den Sendern egal.
Dominik Graf, sueddeutsche.de, 14.05.2025 (online)