Zitiert: Die öffentlich-rechtlichen Sender sind in der alten Bundesrepublik hängengeblieben

Frauen und Ostdeutsche verdienen grundsätzlich weniger. Menschen mit Migrationshintergrund gibt es zwar als Aushängeschild in der Tagesschau, aber nicht bei den wirklichen Entscheidungsträgern. Der vielbeschworene Gender-Pay-Gap ist bei der ARD besonders hoch. Die bestbezahlte Intendantin Yvette Gerner (Radio Bremen) verdient mit 280.000 Euro über 44 Prozent weniger als ihr männlicher Kollege Buhrow. Die Abschläge für die ostdeutschen Sendeanstalten MDR und RBB fallen ähnlich aus, dabei fallen auch in den neuen Bundesländern jedes Jahr 210 Euro Rundfunkgebühr pro Haushalt an. ….

Die konservativen Machtstrukturen innerhalb der ARD passen nicht zum progressiven Auftreten der Sender. Es gibt kaum ein gesellschaftspolitisches Thema, auf das die Sendeanstalten nicht mit großem Elan aufspringen – nur auf die Debatten über die Neugestaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks reagiert man stets eingeschnappt. Jede Einsparung beim Budget des Gebühren-Leviathan ARD gilt als Anschlag auf die Demokratie. ….

Kritik an zweifelhaften Programminhalten wird routiniert mit dem Schlagwort Grundversorgung abgebügelt und funktioniert in etwa so: Wir senden jeden Tag einen Krimi und kaufen teure Fußballrechte ein und mischen den Leuten dann, ohne dass sie es merken, ein wenig Information und Kultur ins Programm.

Maximilian Both, berliner-zeitung.de, 10.7.2021 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)