Zitiert: Die Gemeinnützigkeit von Journalismus muss endlich anerkannt werden

Es ist leider eine große Machtasymmetrie, wenn die Tech-Konzerne mit ihren internen Forschungsabteilungen auf Basis ihrer eigenen Datenpools viel besser wissen, welchen Effekt technische und juristische Regeln auf der eigenen Plattform haben, als es unsere Regulierer und die Forschung können. Das müssen wir ändern. ….Die Medienpolitik sucht Antworten im Föderalismus, dabei müssten diese auf europäischer Ebene gefunden werden. Der Medienstaatsvertrag ist für diese These das beste Beispiel. Ich bin nicht davon überzeugt, dass das zukunftsfähig ist und den Herausforderungen einer globalen digitalen Welt und eines EU-Binnenmarktes entspricht. Für viele journalistischen Projekte gibt es derzeit keine funktionierenden und skalierbaren Geschäftsmodelle. Eine große Herausforderung für viele Medienprojekte ist, dass Journalismus nicht gemeinnützig ist. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen, um diese Form des gemeinwohlorientierten und nicht-kommerziellen Journalismus fest in unserem Mediensystem zu verankern, als Ergänzung zum privatwirtschaftlichen Journalismus und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Gemeinnützigkeit von Journalismus muss endlich vom Gesetzgeber und den Finanzämtern anerkannt werden.

Markus Beckedahl, horizont.net, 16.09.2020 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)