Zitiert: Die europäische Digitalpolitik ist hilflos

Kaum wird eine „Digitalsteuer“ für Onlinegiganten erwogen, zieht man sie in Zweifel. Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich stellt derweil fest, dass sie keine Macht hat. Ob sich an der Lage etwas ändert?

Die Digitalkonzerne aus dem Silicon Valley sind Weltmeister der wirtschaftspolitischen Machtausübung. Sie haben es mit ihrem milliardenschweren Lobbyismus – noch bevor Donald Trumps Präsidentschaft begann – vermocht, dass demokratische Spielregeln einzuhalten, Steuern zu zahlen und einen fairen Wettbewerb zuzulassen in ihrem Fall als etwas Unerhörtes erscheint. […]

Und schauen wir auf die Befugnisse, die die KEK gerne von den Bundesländern zugewiesen bekäme – etwa „Transparenz“ von „Mediendienste-Anbietern“ einzufordern –, würden wir wetten, dass sich damit am Ende doch nur regionale Pressehäuser herumschlagen müssen. Die Großen laufen weiter davon.

Michael Hanfeld, faz.net, 09.07.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)