Eigentlich ist die Sache klar. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat einen Bildungsauftrag und es liegt in der Verantwortung der Reaktionen, ihn zu erfüllen. Dazu gehört es auch, sexistischen und rassistischen Meinungen keine Plattform zu bieten. Wie sich das mit dieser Personalie gestalten soll, ist mehr als fraglich.
„ttt“ hat sich in den vergangenen Jahrzehnten den Ruf erarbeitet, Themen zu setzen und Personen zu featuren, die für progressive Ideen standen. Künstlerinnen und Autorinnen haben den Redaktionen mitunter sensible Themen anvertraut, in dem Wissen, dass sie dort guten Kulturjournalismus machen. Deswegen ist schon bezeichnend, dass die Kritik bisher in der Hauptsache von uns, den freien Kulturschaffenden kommt. Jede Person, egal ob Autorin, Musikerin oder Künstler*in, die sich online und beispielsweise in unserem Podcast dazu geäußert hat, lehnt sich damit auf eigene Gefahr aus dem Fenster, denn „ttt“ ist noch immer ein relevantes Kulturmagazin, dass entscheidend zum Erfolg eines Kulturproduktes beitragen kann. Wir alle gehen das Risiko ein, dort nicht mehr vorzukommen, weil Mischke als Moderator für uns ohnehin das Ende des Kulturmagazins „ttt“ bedeutet.
Rebekka Endler, uebermedien.de, 24.12.2024 (online)