Zitiert: Die Berufung von Thilo Mischke zu „ttt“ ist ein schlimmes Signal

Eigentlich ist die Sache klar. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat einen Bildungsauftrag und es liegt in der Verantwortung der Reaktionen, ihn zu erfüllen. Dazu gehört es auch, sexistischen und rassistischen Meinungen keine Plattform zu bieten. Wie sich das mit dieser Personalie gestalten soll, ist mehr als fraglich.

„ttt“ hat sich in den vergangenen Jahrzehnten den Ruf erarbeitet, Themen zu setzen und Personen zu featuren, die für progressive Ideen standen. Künstlerinnen und Autorinnen haben den Redaktionen mitunter sensible Themen anvertraut, in dem Wissen, dass sie dort guten Kulturjournalismus machen. Deswegen ist schon bezeichnend, dass die Kritik bisher in der Hauptsache von uns, den freien Kulturschaffenden kommt. Jede Person, egal ob Autorin, Musikerin oder Künstler*in, die sich online und beispielsweise in unserem Podcast dazu geäußert hat, lehnt sich damit auf eigene Gefahr aus dem Fenster, denn „ttt“ ist noch immer ein relevantes Kulturmagazin, dass entscheidend zum Erfolg eines Kulturproduktes beitragen kann. Wir alle gehen das Risiko ein, dort nicht mehr vorzukommen, weil Mischke als Moderator für uns ohnehin das Ende des Kulturmagazins „ttt“ bedeutet.

Rebekka Endler, uebermedien.de, 24.12.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)