Wir müssen dazu übergehen, Inhalte zu fördern und die Auswahl der Kanäle für die Verteilung dem Markt überlassen. …. Dafür gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten. Erstens: Der Bund unterstützt, wie beim Print, die Infrastruktur. Zweitens: Der Bund subventioniert die «Abos», legt also bei allen, die für den Konsum von Onlinemedien bezahlen, etwas obendrauf. Oder drittens: Der Bund unterstützt die Kreativen, also direkt die Journalisten und ihre Ausbildung. …. Bei der Landwirtschaft macht der Bund das so, dass er mit den Fördergeldern Leistungen im Bereich Landesversorgung, aber auch Biodiversität, Landschaftsqualität oder Kulturlandschaft fördert. Der Bund bezahlt also einerseits die Bauern für ihre Arbeit und kauft ihnen andererseits abstrakte Leistungen wie den Einsatz für die Biodiversität ab, weil das im Interesse der Bevölkerung ist. …. Entsprechend müsste eine kluge Medienförderung einerseits die Arbeit von Journalistinnen, Journalisten und Kreativen fördern und ihnen andererseits abstrakte Leistungen wie mediale Diversität, Sprachenvielfalt oder Bildung abkaufen, weil diese Leistungen im Interesse der Bevölkerung sind.
Matthias Zehnder, persoenlich.com, 16.11.2020 (online)
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