Zitiert: Die Banalisierung der Politik auf Social Media

Natürlich: Politik lebt auch von Nähe. Aber was bedeutet es, wenn Inhalte zunehmend nach den Maßstäben einer Plattform gestaltet werden, die Likes und schnelle Emotionen belohnt? Politik wird in diesem Setting leicht zur Personality-Show, in der die Frage wichtiger ist, wie jemand aussieht, nicht was er oder sie zu sagen hat.

Instagram ist nicht gebaut für differenzierte Argumente oder nüchterne Analysen. Der Algorithmus bevorzugt Emotion und Inszenierung. Wer also sachlich erklärt, warum eine Steuerreform kompliziert ist, wird weniger Reichweite haben als jemand, der mit einem Kaffee in die Kamera lächelt. Das Problem: Politische Kommunikation rutscht dadurch in eine Logik, in der es mehr um Ästhetik geht als um Inhalte.

Bernhard Albrecht, derstandard.at, 30.09.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)