Über 300 Ermittler sind im Einsatz, beim ZDF machen Krimis zwei Drittel des fiktionalen Programms aus. […]
Eine im Journal Media Perspektiven veröffentlichte Studie zeigte auf, dass der Anteil der Krimis am gesamten fiktionalen Fernsehen der größten deutschen Sender in den letzten Jahren stark gestiegen ist, nämlich von 37 Prozent 2012 auf 48 Prozent anno 2021. Dafür sind vor allem die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender verantwortlich. Bei der ARD nahmen die Krimis 11,6 Prozent der gesamten Sendezeit ein, 37 Prozent des fiktionalen Programms. Noch krimilastiger ist das ZDF: Hier bestehen fast zwei Drittel, nämlich 63 Prozent des fiktionalen Programms, aus Krimis, zugleich 23 Prozent der gesamten Sendezeit. […]
Schauspielerinnen sind zwar nicht mehrfach vertreten, ansonsten aber sehr gut repräsentiert. In jeder Vierergruppe sind mindestens zwei Polizistinnen – und oft als Chefin, wie in den neuen ARD-Reihen „Tod am Rennsteig“ und „WaPo Elbe“. […]
Die regionale Verteilung kaschiert aber vor allem das Manko: Denn allzu viele Krimis sind dramaturgisch eintönig, die stereotypen Dialoge wirken oft wie von einer Chatbot-KI verfasst – aber wenigstens haben sie immer einen schönen Hintergrund.
Torsten Wahl, berliner-zeitung.de, 9.3.2023 (online)