Natürlich hat das Fernsehen ein Modernitätsproblem, dem es sich stellen muss. Aber ich kann meinen Film nur so gut machen, wie es irgendwie geht, und solange man mich lässt, mache ich es gern. Das System steht sicher auch zu Recht in der Kritik, weil es eine Mentalität fördert, die der Kunst nicht dienlich ist. Andererseits bietet dieses System Möglichkeiten und Freiräume, die es zu nutzen gilt. Wenn man diese Möglichkeit hat, dann sollte man das Jammern einstellen und anpacken. …
Ich habe immer klar gesagt: Ich respektiere das Format, aber ich mache den Film nur so, wie ich ihn gut finde. Das betrifft zum Beispiel auch Besetzungsentscheidungen. Da gibt es keinen Kompromiss und kein Nachgeben, und wenn ihr das nicht wollt, dann müsst ihr mich halt rauswerfen. ….
Beim Kinofilm hat man es mit vielen Leuten zu tun, die mit dem Projekt in irgendeiner Weise verbunden sind, die Geld beisteuern und damit auch Mitspracherecht haben. Das bedeutet, mehr zu lavieren, zu taktieren und Gespräche zu führen als beim Fernsehen.
Dietrich Brüggemann, epd medien 7/2019, S. 6 (nicht online)
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