Der Mensch produziert in der digitalen Gesellschaft laufend Daten: Standortdaten, Fahrdaten, Finanzdaten, Gesundheitsdaten, Metadaten. An diesen Daten erwirbt der Produzent kein Eigentum, er tritt sie an Datenverarbeiter wie Google, Facebook und Amazon ab, die sie zu „Vorhersageprodukten“ (Shoshana Zuboff) raffinieren und daraus einen Mehrwert generieren – ohne, dass der Produzent an der Wertschöpfung beteiligt würde. …. Und doch gibt es Auswege aus der Zwangskollektivierung von Daten: Die Aneignung von Produktionsmitteln. Datengenossenschaften, in denen Daten (zum Beispiel Verkehrsdaten) als öffentliche Güter behandelt und über offene Schnittstellen mit Bürgern geteilt werden. Oder ein Eigentumsrecht an Daten.
Adrian Lobe, Süddeutsche Zeitung, 05.12.2019 (online)