In den 90er Jahren erreichten Sat.1, RTL & Co. mehr Zuschauer als die öffentlich-rechtlichen Sender. 2007 lag deren Marktanteil bei 56,6 Prozent, 2018 waren es noch 51,8 Prozent, Tendenz fallend. Zudem stehen hinter den Marktanteilen real weniger Zuschauer. Und das obwohl sich die Zahl privater Anbieter in den vergangenen Jahren explosionsartig vermehrt hat.
Laut aktuellem Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung umfasste das Programmangebot der privaten Veranstalter zum Jahresanfang 2016 insgesamt 403 Programme, davon 15 Vollprogramme, 2 Fensterprogramme, 56 Spartenprogramme, 86 Pay-TV-Programme, 22 Teleshopping-Programme und 222 landesweite, regionale oder lokale Programme. Diese Zahl hat sich in den vergangenen drei Jahren noch leicht erhöht. Mit dieser Vielzahl von linearen Programmen ist eine Grenze der Diversifizierung erreicht, weil sich zum einen die Zuschauer die Bewegtbildnutzung zunehmend nicht von einem Programmschema vorschreiben lassen wollen und sich zum anderen angesichts rückläufiger Werbeumsätze bei klassischen Medien nicht mehr Free-Programme finanziert werden können.
Helmut Hartung, medienpolitik.net, 11.03.2020 (online)