Private Hörfunkanbieter holen bei der Reichweite über DAB+ gegenüber den öffentlich-rechtlichen Sendern auf. Das ist das Ergebnis der kürzlich veröffentlichten Studie „Audio Trends 2025“, die die Medienanstalten veröffentlicht haben. Gegenüber 2024 verzeichneten beide Zuwächse. Die ARD legte beim weitesten Hörerkreis von 17,4 auf 20 Millionen zu, bei den Privaten war das Wachstum von 17,1 auf 19,9 Millionen etwas stärker. Unterm Strich sind die Anteile jedoch nahezu gleich. Ähnliches Bild bei der Tagesreichweite: Die ARD kam im Jahresvergleich zu einem Zuwachs von 6,0 auf 7,5 Millionen, bei den Privaten waren es 7,9 Millionen, nach 6,2 Millionen im Vorjahr. […]
Während nämlich bei den Öffentlich-Rechtlichen die Verweildauer von 136 auf 130 Minuten sank, nahm sie bei den privaten Hörfunksendern von 136 auf 141 Minuten zu. […]
Die Privaten liegen also sowohl bei Tagesreichweite als auch bei Verweildauer inzwischen klar vor der ARD. Das ist umso bemerkenswerter, da die öffentlich-rechtliche Anstalt massiv in den Ausbau von DAB+ investiert hat. Allein bis 2020 waren es rund 157 Millionen Euro, während die Privatsender bis dahin zurückhaltend waren und nicht investiert haben. Das gilt teilweise auch mit Blick auf die Zukunft: Die ARD plant, im Zeitraum 2028 mehr als 200 Millionen Euro jährlich in DAB+ zu investieren und dafür Geld aus dem linearen Fernsehen abzuziehen. […]
Insgesamt ist jedoch DAB+ deutlich stärker als das Webradio positioniert. Beide zusammen kommen bei der Verweildauer auf einen Anteil von 22 Prozent, davon entfallen 17 auf DAB+ und fünf auf das Webradio. Folgerichtig kommen die Studien-Autoren zu dem Schluss: „Öffentlich-rechtlich wie privat gilt: DAB+ dominiert bei der digitalen Radionutzung klar gegenüber Webradio.“
Marcus Reichl, digitalfernsehen.de, 11.10.2025 (online)