Es liegt natürlich nahe, Kulturveranstaltungen in Zeiten von Corona-Verordnungen zu retten, indem man sie digitalisiert. Auch wenn das ein Kraftakt ist. Die Veränderungen für die Kultur an sich könnten dabei langfristiger sein als die Krise selbst. …. Das heißt: Filme und Podiumsdiskussionen werden im Internet übertragen (fifdh.org). Auch der Wettbewerb findet statt. Die Jury guckt online und stimmt in einer Videokonferenz ab. …
Die Coronavirus-Krise treibt auf diese Weise eine Entwicklung voran, gegen die es eigentlich erheblichen Widerstand gibt. Denn jede Digitalisierung von Kultur bedeutet auch eine Aufsplitterung des Publikums in einsame Nutzer vor ihren Bildschirmen.
Andrian Kreye, sueddeutsche.de, 07.03.2020 (online)