Wenn man den Begriff sehr eng hält, gehören zur Elite die Herausgeber und die Chefredakteure der großen Printmedien. Und die Intendanten, Chefredakteure und Programmdirektoren von Rundfunk und Fernsehen. Selbst wenn man noch andere hohe Führungskräfte hinzunimmt, ist das ein sehr überschaubarer Kreis von 150 bis 200 Personen. …
Es sind im Wesentlichen Männer, die zu zwei Dritteln aus den oberen vier Prozent der Bevölkerung kommen. Die Medienelite ist zusammen mit der Justizelite die zweitexklusivste nach der Wirtschaftselite. Es gibt allerdings einen großen Unterschied zwischen öffentlich-rechtlich und privat: Im privaten Bereich stammen knapp vier von fünf Personen aus den oberen vier Prozent, im öffentlich-rechtlichen ist es nur gut die Hälfte.
Auch der Frauenanteil ist im privaten Bereich sehr überschaubar. …. Im öffentlich-rechtlichen Bereich liegt der Frauenanteil bei gut einem Viertel. …
Menschen mit Migrationshintergrund gibt es in der Elite praktisch überhaupt keine, weder im privaten noch im öffentlich-rechtlichen Bereich. Und es gibt noch eine Minderheit: Das sind Personen mit DDR-Biografie. Die gibt es auch nur bei den beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten im Osten.
Michael Hartmann, Interview auf zdf.de, 17.08.2019 (online)