Es ist ein sehr anspruchsvolles Projekt, das der deutsche Kultur- und Medienstaatsminister Wolfram Weimer und seine französische Amtskollegin Rachida Dati auf den Weg bringen: die Entwicklung einer europäischen Medienplattform. Im Zentrum soll dabei das Internet-Angebot des deutsch-französischen Kulturkanals Arte stehen, dass zu einer solchen Medienplattform mit bis zu 24 Sprachen ausgebaut werden soll. […]
Ziel sei es, „Europas Stimme in der internationalen Medienlandschaft zu stärken und eine kritische und demokratische Öffentlichkeit zu fördern“. Europa müsse „seine Stimme der Freiheit in der Welt lauter hörbar machen“, erklärte Weimer in Paris. […]
Arte sieht sich jedenfalls auf gutem Weg, eine Plattform mit Inhalten in 24 Sprachen aufzubauen. So sei ein „Proof of Concept“ entwickelt worden. Damit ist gemeint, dass das Ziel technisch und praktisch umsetzbar ist. Durch einen solchen Ausbau könnte der Programmkatalog in den einzelnen Sprachangeboten erweitert werden. Es gehe auch um „neue Formate im dokumentarischen, informativen, fiktionalen und kulturellen Bereich“. Sie sollen „insbesondere auch junge Nutzerinnen und Nutzer in ihrer täglichen Lebenswelt ansprechen“.
Vorgesehen sei nicht nur die Übersetzung von Inhalten, sondern insbesondere auch „eine gezielte Lokalisierung der Angebote“, erklärt Arte. […]
Um Arte im Netz zu einer europäischen Medienplattform zu machen, wird es vor allem auf die Brüsseler Kommission ankommen. Von dort soll es, so sieht es die Politik in Deutschland und Frankreich, mehr Fördergeld geben – sonst lässt sich der Ausbau kaum umsetzen. Dafür Rundfunkbeitragsgelder einzusetzen, schließen die Bundesländer jedenfalls aus. Arte selbst strebt „eine höhere und nachhaltigere Förderung der Europäischen Union“ an, und zwar über den EU-Finanzrahmen von 2028 bis 2034.
Volker Nünning, M(verdi), 07.07.2025 (online)