Mischke selbst hat zu der Debatte um seine Person bislang geschwiegen. In der ARD-Erklärung heißt es, er befinde sich in einem „Prozess der Auseinandersetzung mit den Ereignissen und wird sich zu gegebener Zeit selbst zur Sache äußern“. Die ARD selbst will nun laut Programmdirektorin Christine Strobl mit ihm zusammen in den nächsten Tagen „die Thematik journalistisch aufarbeiten.“
Das sollte der Sender allerdings vor allem im eigenen Haus tun. Denn das Versagen in der Causa Mischke ist symptomatisch. Es ist repräsentativ für den verunglückten Umgang der ARD, den Öffentlich-Rechtlichen mit der Kunst und der Kultur: von der Durchformatierung und Boulevardisierung der Kulturwellen im Radio, der Streichung von Kritik und Kultursendungen bis hin zu der Hängepartie mit dem Kultursender 3Sat im Zuge der anstehenden Reformen.
Gerrit Bartels, tagesspiegel.de, 04.01.2025 (online)