Mehrere EU-Abgeordnete hatten die Besetzung politischer Talkshows kritisiert. In zwei Briefen kündigen die Programmverantwortlichen des Senders jetzt Konsequenzen an.
„Der ARD-Programmbeirat teilt Ihre Einschätzung, dass die Präsenz von Europapolitikern in den Talk-Formaten deutlich unterrepräsentiert ist“, heißt es in einem Antwortschreiben des Programmbeirats an sechs EU-Abgeordnete, die sich vorige Woche in einem Brandbrief an die Spitzen von ARD und ZDF gewandt hatten. Der Beirat, der die Programmdirektion berät, schrieb, man werde die Kritik „zum Anlass nehmen, bei den Programmverantwortlichen anzuregen, künftig die Beteiligung von Europapolitikern in den Talk-Formaten der ARD zu stärken“ und europapolitische Themen noch intensiver zu beleuchten. […]
Die Vorsitzende des ARD-Programmbeirats Gabriele Hammelrath und ihre Stellvertreterin Anja Kramer versprechen in ihrer Antwort, den Sachverhalt in ihren Endbericht an die Direktion und die zuständigen Redaktionen aufzunehmen. „Europapolitik ist von großer Bedeutung für die politische und gesellschaftliche Realität und sollte daher eine ebensolche Rolle in der Berichterstattung, die die Vielfalt der Stimmen und Perspektiven adäquat abbildet, einnehmen“, schreiben sie. Zugleich heben sie die umfangreiche EU-Berichterstattung im Kontext der Wahl hervor.
Jan Diesteldorf, sueddeutsche.de, 31.07.2024 (online)