Zitiert: ARD-Anstalten geben intellektuellen Anspruch auf

Der Bayerische Rundfunk, aber auch andere ARD-Anstalten sind drauf und dran, ihren intellektuellen Anspruch aufzugeben. Am Donnerstag geht es beim Umbau von Bayern 2 um alles. […]

Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur des BR und maßgeblicher Treiber dieser Neuausrichtung, wird nicht müde zu betonen, dass die geplante Programmreform eine Kulturoffensive ist. Das sehen viele Menschen ganz anders. […]

Die Kritiker der Reformpläne sehen, was gestrichen werden soll im linearen Kulturprogramm der Hörfunkwelle, und misstrauen dem, was an Stelle dessen treten soll. Im neuen, noch nicht final beschlossenen Programmschema von Bayern 2 tauchen nicht mehr auf: die Sendungen Kulturwelt, Diwan – Das Büchermagazin, Kulturjournal, Jazz & Politik, Radiotexte, Nachtstudio, Nachtmix. Neu ausgelobt werden stattdessen Magazinsendungen, in denen von allem ein bisschen vorkommen soll, und es wird kräftig auf digitale Angebote verwiesen. Nur: Da ist nicht viel, was exklusiv für die Audiotheken produziert wird und im engeren Sinn mit Kultur zu tun hat.  […]

Es ist ein Streit, der weit über den BR hinausreicht. Auch im SWR wird es zu massiven Umstrukturierungen im Kulturbereich kommen. Der NDR hat sie bereits abgeschlossen – mit dem Ergebnis einer knallharten Durchformatierung seiner Welle NDR Kultur, in der es nahezu nur noch Gemischtwaren-Magazinformate gibt.

Stephan Fischer, sueddeutsche.de, 18.10.2023 (online, Paid)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)