Zitiert: Alle bereit zum Gendern?

Während Gesellschaft und Politik über das Für und Wider geschlechtergerechter Sprache streiten, probieren Medien verschiedene Varianten aus. In den vergangenen zwei Jahren haben viele Redaktionen angefangen, gendersensibel zu formulieren.

Knapp 70 Prozent der größten Medien hierzulande geben an, bei ihrer Berichterstattung das generische Maskulinum zu vermeiden. Dazu hat der journalist eine Befragung unter 97 Medien durchgeführt und von 90 eine Antwort erhalten: 62 Redaktionen achten laut Eigenaussage darauf, gendersensibel zu formulieren. Das Gendern mit Sonderzeichen oder Sprechpause ist dabei die Ausnahme.

Befragt wurden die jeweils 20 größten Tages- und Wochenzeitungen, Zeitschriften (ohne Programmzeitschriften), Nachrichtenportale und Radiosender sowie die 5 größten privaten Fernsehsender und alle 12 öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Auffällig ist, dass fast alle Radio- und Fernsehsender auf gendersensible Sprache achten. Bei den Zeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenportalen ist es jeweils etwa die Hälfte. Viele richten sich dabei nach dem Vorgehen der großen Nachrichtenagenturen, die im Juni bekanntgegeben hatten, diskriminierungssensibel schreiben und sprechen zu wollen.

journalist.de, 03.12.2021 (online)

Kommentar verfassen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)