Auf die Frage „Lesen Sie längere Texte lieber auf Papier oder am Bildschirm oder macht das für Sie keinen Unterschied?“ antworteten in der Studie 50 Prozent der Befragten „lieber auf Papier“, gegenüber nur zwölf Prozent, die „lieber am Bildschirm“ lasen. 38 Prozent gaben an „kein Unterschied“. […]
Das womöglich entscheidende Wort in diesem Zusammenhang lautet „lieber“. Denn gefragt wurde in der LAE weder, ob ausschließlich auf Papier oder am Bildschirm gelesen wurde, noch, wie das Nutzungsverhalten tatsächlich ausschaut. Es könnte also durchaus sein, dass jemand, der längere Texte lieber auf Papier liest, im beruflichen Alltag tatsächlich doch sehr viel digital konsumiert. Etwas lieber haben als etwas anderes – das ist eine besondere und interessante Kategorie. […]
Der Anteil derjenigen aus dem exklusiven Kreis der Befragten, die längere Texte lieber am Bildschirm lesen, lag 2014 bei neun Prozent, 2020 bei zehn und in der neuen Studie bei zwölf Prozent. Die Zahl der Print-Anhänger sank nach 2014 zwar von 60 auf um die 50 Prozent, sie bleibt dort aber seit ein paar Jahren erstaunlich stabil.
Claudia Tieschky, sueddeutsche.de, 04.07.2024 (online)