„Einer Branche dabei zuzusehen, wie und warum sie sich verändert: Das mag ein Grund dafür sein, warum Dokus und Fiktionen über den Journalismus so virulent sind. Ein zweites Motiv ist das der Verschwörung. Bücher wie „Media Control“ (Noam Chomsky) oder Udo Ulfkottes „Gekaufte Journalisten“ surfen auf der „Lügenpresse“-Paranoiawelle. Tatsächlich ist es so, dass im digitalen Zeitalter kaum etwas so nachprüfbar ist wie das Tun von Journalisten. Aber eben diese medial erfahrbare Öffnung der Medien beschreibt einen dritten Grund für das zunehmende Interesse: Öffentlichkeit wird zunehmend auch Sache der Öffentlichkeit. Viertens: ja, es gibt Sternstunden und sensationelle Enthüllungen. Alltag ist das jedoch nicht. Das Genre beschäftigt sich mit dem Journalismus auf eine Weise, dass man entlang dieser Geschichten eine Geschichte des Öffentlichkeitsverständnisses der Moderne erzählen könnte“
Gerhard Matzig, sueddeutsche.de, 6. Mai 2016
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