Zitat: Kinder-Fernsehen verhunzt Klassiker

„Mitunter gleicht das Fernsehen einer Sondermülldeponie. Selbst Klassiker wie „Heidi“, „Biene Maja“ oder „Wickie“ müssen neu erzählt werden – wie in der Musik fluten Coverversionen den Markt. Die Farben sind so bunt, als hätten die Macher LSD eingeworfen, die Schnitte so schnell, als litten die Cutter an ADHS. Die Figuren sehen dreidimensional aus, bleiben aber charakterlich eindimensional. Auch die TV-Volkserzieher leisten ganze Arbeit, der Zeitgeist weht durch alle Kanäle, computeranimierte Wesen ersetzen Zeichnungen. … Das Kinderprogramm ist zum Fürchten: Die Globalisierung ist nicht zu übersehen, die amerikanische Sichtweise strahlt bis in den öffentlich-rechtlichen Kanal. Disney & Co. setzen die Standards; wer dahinter zurückbleibt, bekommt bei den Quoten ein Problem.“

 

(Matthias Iken, Hamburger Abendblatt, 18.03.2017, online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)