„Es wird sich niemals verhindern lassen, dass Hörer wegschalten. Aber Senderwechsel laufen oftmals völlig unbewusst ab. Es ist der falsche Weg, aus Sicht der Radiomacher jede Hörerreaktion als Alarmsignal zu verstehen und aus Panik nur noch abstrakte wie abstruse Statistiken entscheiden zu lassen. Innovatives Radio braucht natürlich Zeit, Geduld und Konzept.
Allerdings muss auch eine möglichst fleckendeckende Radiolandschaft daran Interesse haben, das eigene Medium wiederzubeleben, bevor es von Spotify und Co. verschlungen wird. Die Funktion und das Verständnis von gutem Radio wird sich nicht nachhaltig ändern, wenn sich die Hörermasse weiter am durchschnittlichsten Dudelfunk zusammenrotten kann. Will sich die Radiolandschaft also lieber im Dudelfunk übertreffen oder in Eigenständigkeit? Je mehr Sender ihren derzeitigen Trott dem Risiko vorziehen, nur um den kurzfristigen Stich des Formatradios zu ziehen, desto eher scheitern erst die Mutigen und später womöglich ein ganzes Medium.“
Theo Wurth, zebrabutter.de, 01.06.2016,
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