Immer wieder hat Johannes Beermann, der sächsische Staatskanzleichef gefordert, dass ARD und ZDF Doppelübertragungen vermeiden sollen. Doch das hat er sicher nicht damit gemeint: Das ZDF will in 2012 an Werktagen vormittags durchgängig um neun und zwölf Uhr eigene heute-Nachrichten senden. Bisher sind diese Sendungen nur in jenen Wochen im Programm, in denen man in Mainz das gemeinsame Morgenmagazin von ARD und ZDF produziert. Wenn die ARD die Morgenstrecke herstellt, kommt bisher auch im ZDF die Tagesschau. Die neuen Sendungen sollen ohne Mehrkosten realisierbar sein, so Chefredakteur Peter Frey in der Süddeutschen Zeitung. Die 12-Uhr-Nachrichten werden dafür gekürzt, die heute-Sendung um 10 Uhr fällt ganz aus.
Für die ARD sei dies eine Kampfansage, schreibt spiegel.de. Es wird als Profilierungsversuch des künftigen Intendanten Thomas Bellut verstanden, der damit „zudem das Erste überholen und es so unentbehrlich machen. Im Klartext: Auf zum fröhlichen Quotenrennen.“
Johannes Beermann ist auch Mitglied des ZDF-Fernsehrates. Mal sehen, wie er sich zur Abschaffung dieses „Sparmodells“ positioniert.