Wie das Fernsehen den Sport verändert

Bisher ist fraglich, ob ARD und ZDF live von der nächsten Leichtathletik-WM berichten. Die deutschen Leichtathleten haben deshalb einen offenen Brief an die Senderchefs geschrieben. In ihrer Kritik stehen sie nicht allein. Viele kleinere Sportverbände fürchten um ihre Zukunft: Sie sehen das Gleichgewicht zwischen Fußball und anderen Sportarten bei ARD und ZDF nicht mehr gewährleistet. So sagt Oliver Palme, TV-Koordinator des Deutschen Ruderverbandes (DRV): „ARD und ZDF sind von einem Gleichgewicht zwischen populären Sportarten wie Fußball und anderen Sportarten weit entfernt.“ Mittlerweile gibt es auch eine Antwort von ARD und ZDF. Es sei unklar, warum ARD und ZDF nicht den Zuschlag bekommen, obwohl ihr Angebot preislich gesehen „am Markt offensichtlich unübertroffen ist“, schreiben Monika Piel und Markus Schächter.

In einem Bericht auf derwesten.de wird deutlich, wie die Verbandschefs im Kampf um Fernsehgelder die Regeln ihrer Sportart schon im Interesse des Fernsehens verändert haben – zumeist ohne Erfolg. So verweist Thomas Weikert, der Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), daraufdass man im Tischtennis zahlreiche Regeln reformiert hätte. Es gebe eine neue Zählweise sowie größere Bälle – doch nicht mehr Fernsehzeit. Bei den Volleyballern werden, um die Spielzeit für die TV-Planer berechenbarer zu machen, bei jedem Ballwechsel und nicht – wie zuvor – nur beim Aufschlag Punkte vergeben. Die Schwimmer ließen bei den deutschen Meisterschaften 2009 und 2010 die Finals mit den Stars innerhalb einer Stunde am Sonnabend- und Sonntagnachmittag stattfinden. Die TV-Quoten waren gut, die Athleten unzufrieden: Mehrfachstarter hatten kaum Pause zwischen den Rennen.

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)