Um einige ARD-Radios tobt seit einiger Zeit eine Schlagerdebatte. Die Sender wollen ihre Zuhörerschaft verjüngen, behaupten, damit moderner zu werden. Die Folge: Schlager werden aus der „Rotation“ genommen, da sie angeblich viele Nicht-Schlager-Fans zum Abschalten bewegen, während die Schlager-Fans mangels Alternative das Programm weiter hören. Für sie gibt es in den Programmen zumeist nur noch wöchentlich eine Schlagerparade am Abend. Dagegen wehren sich Hörerinnen und Hörer (so z.B. gegenüber NDR Radio MV, MDR Radio Sachsen-Anhalt, MDR Radio Thüringen).
„Der RBB-Sender Antenne Brandenburg, Marktführer in seiner Region, sendet dagegen seit nunmehr 25 Jahre andere Signale“, berichtet Torsten Wahl in der Berliner Zeitung. Statt auf ein stures Format setze der Musik-Chef Wolfgang Martin auf sorgfältige Auswahl: „Jeder Titel wird von uns einzeln beurteilt und danach gefragt: Wo passt er am besten hin?“
Dies zeigt, dass man auch „unformatiert“ und mit Schlager erfolgreich sein kann. Allerdings braucht man dazu einen fähigen Musikchef.