06.02.2010
Im Zeichen der Zukunft stand die diesjährige Transmediale mit dem Motto „Futurity now – Haben wir unsere Vorstellung von Zukunft bereits eingeholt?“ Sicher gehört es zum Prinzip der Transmediale als interdisziplinäres Forum für Wissenschaftler, Künstler, Blogger, Philosophen die konkrete Ebene auf Panels und Diskussionsrunden zu verlassen und in einer abgehobenen, abstrakteren Sphäre zu diskutieren. Manchmal wünscht man sich jedoch einen thematischen Faden, um die einzelnen Gedankenperlen dort auffädeln und gedanklich zusammenbringen zu können. So erging es zumindest einigen Besuchern des Panels „Ideologien und Zukünfte des Internet.“ Das thematische Bindeglied sollte das Internet sein, doch die einzelnen Vorträge waren so abstrakt und so wenig auf einander bezogen, dass man sich am Ende die Frage stellen musste, ob man nicht eher dümmer als klüger geworden ist.
Joy Tang ist die Gründerin der oneVillage Foundation, einer globalen gemeinnützigen Organisation, die Menschen in Entwicklungsländern mit Technologie und Informationen ausstattet, um ihr Leben nachhaltig zu verbeesern.
Joy Ayo Tang: {accesstext mode=“level“ level=“author“} Um die Audio und Videodateien des Artikels abspielen zu können, müssen Sie sich anmelden. || >{mp3}Vortrag_Joy_Tang{/mp3}< {/accesstext}
Daran änderte auch die anschließende Diskussionsrunde der Referenten nichts, in der diese auch weiter an einander vorbeiredeten. Nüchtern stellte man fest, dass die einzelnen Visionen zur Zukunft der Menschheit je nach Herkunftsland der Referenten unterschiedlich optimistisch und pessimistisch ausfielen. Während der deutsche Referent Florian Rötzer ein düsteres, wirres Bild der Zukunft malte: „Die digitale Vernetzung wird den urbanen Raum, aber auch den Planeten mit erheblichen und auch sehr ambivalenten Folgen in einen mit diesem interagierenden, aber planetaren Datenraum einhüllen und so eine Art Superorganismus machen“, sprühte die kenianische Bloggerin Juliana Rotich geradezu vor Optimismus und prophezeite ihrem Kontinent Afrika eine leuchtende Zukunft. „Die Idee von Afrika als einem dunklen Kontinent ist veraltet. Das Internet ist eine erstaunliche Sache.“ Die enorme Kreativität und positiven Entwicklungen fänden erst durch das Internet ihren Widerhall und dringen nach außen, sagte die Kenianerin Rotich und führte u. a. als Beispiel das Projekt „Afrika Knows“ an, welches Geschichten und Erfahrungen von jungen Afrikanern an die Öffentlichkeit bringen will, die sonst nirgendwo erzählt werden.
http://africaknows.com/mu/?showimage=15.
Die Kenianerin Juliana Rotich ist Bloggerin und Redakteurin von Global Voices Online
Juliana Rotich schreibt über Umweltthemen aus Afrika auf http://globalvoicesonline.org/, einer virtuellen Community aus 200 Bloggern weltweit.
Auf dem Podium diskutierten im Anschluss alle Refernten: (von links anch rechts) Physiker und Mathematiker Conrad Wolfram, Direktor of Wolfram Research; Moderatorin Mercedes Bunz, Medienreporterin für The Guardian, früher Tagesspiegel Online, die kenianische Bloggerin Juliana Rotich; Florian Rötzer, Mitbegründer und Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis; Joy Ayo Tang, Gründerin der globalen NGO oneVillage Foundation
Die Diskussion (auf englisch) zum Nachhören:
{accesstext mode=“level“ level=“author“} Um die Audio und Videodateien des Artikels abspielen zu können, müssen Sie sich anmelden. || >{mp3}Diskussion{/mp3}< {/accesstext}
Interview mit Conrad Wolfram über die neue Suchmaschine http://www.wolframalpha.com/, die auf konkrete Fragen konkrete Antworten liefert. Gibt man dort eine Frage ein, erhält man nicht wie bei anderen Suchmaschinen eine Vielzahl von Suchergebnissen, aus denen man sich die Antwort selbst heraussuchen muss, sondern eine einzige Antwort. Die Suchmaschine hat aber dort ihre Begrenzung, wo es um Fragen geht, die Meinungen tangieren und deren Antworten nicht auf empirisch nachprüfbarem Faktenwissen basieren. (Eleni Klotsikas)
Fazit:
Wissenswert: **
Unterhaltungswert: **
Kontaktwert: ****
Ambiente: ***