Studie: Talkshows von ARD und ZDF sind einseitig und verzerrend

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow hat eine Untersuchung und Bewertung der politischen Talkshows der öffentlich-rechtlichen Medien vorgenommen. 204 Sendungen von den fünf relevantesten politischen Talkshows von ARD und ZDF:

Über anderthalb Jahre hinweg, von Oktober 2015 bis Anfang März 2017 hat er „Maischberger“, „Anne Will“, „Hart aber fair“, Jauch und „Maybrit Illner“ ausgezählt und festgestellt:

  1. Um Flüchtlinge ging es in jeder 4. Sendung.
  2. Betrachtet man den gesamten Themenkomplex Flüchtlinge, Islam, Terror/IS, Populismus/Extremismus, dann wurde fast jede zweite Talkshow (94 von 214) mit einem dieser Themen bestritten.
  3. Armut und Ungleichheit wurden insgesamt in 6 Sendungen behandelt.
  4. Den Themen NSU, Rassismus und rechte Gewalt wurden jeweils nur eine Sendung gewidmet.
  5. In 204 Sendungen waren 387 Politiker zu Gast. Vertreter der CDU waren in 78,4 %, der SPD in 41,7 %, der Grünen in 26,5 % und der Linken in 22,01 % der Sendungen dabei.
  6. 72,7 Prozent der Gäste waren Männer, nur 27,3 Prozent Frauen.

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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