So titelte gestern Flurfunk und verwies auf die fast gleichlautenden Berichte von Sächsischer Zeitung, Freier Presse und Leipziger Volkszeitung. Und auf den ersten Blick scheint Peter Stawowy damit Recht zu haben.
„Was der MDR nicht hinbekommt, haben jetzt die drei großen sächsischen Tageszeitungen geregelt: Am 18.8.2014 wird sich Ministerpräsident Stanislaw Tillich live der Debatte mit Oppositionsführer Rico Gebhardt stellen.“
Doch was hatte MDR-Chefredakteur Stefan Raue Anfang Mai gegenüber der LVZ erklärt?
„Der MDR wird für den 25. August die Spitzenkandidaten der Landtagsparteien einladen. … Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Tillich nicht an der Gesprächsrunde teilnimmt, wenn alle anderen Spitzenkandidaten kommen.“
Stanislaw Tillich sollte also zu einer Runde der Spitzenkandidaten kommen, wie sie auch vor der Thüringer Landtagswahl vom MDR organisiert wird.
Die sächsischen Zeitungen organisieren nur (nur) ein Duell. Ein Duell, das für Stanislaw Tillich mehrere Vorteile hat: Es wird erstens nicht im Fernsehen ausgestrahlt. Die Reichweite ist also wesentlich geringer. In dem Saal werden nur ca. 450 Leute Platz haben.
Zum zweiten misst er sich mit Rico Gebhardt als dem Vertreter der Partei, die mit seiner Partei die geringsten Schnittmengen hat. Wenn man davon ausgeht, dass geschicktes öffentliches Auftreten einen Wählerinnen und Wähler gewinnen lässt, so stellt dies in diesem Fall für die CDU kein Problem dar.
Zum dritten spaltet Stanislaw Tillich so die Opposition, die bisher unisono verlangt hatte, dass er sich – wie Christine Lieberknecht – einer großen Runde stellt. Dafür ist er bereit, die LINKE in Sachsen aufzuwerten. Mal sehen, ob er es auch erlaubt, die Diskussion im Livestream und als Podcast anzubieten.