Rundfunkbeitrag (IV): Wie sich ein FDP-Politiker für einen geringeren Rundfunkbeitrag verrechnet

„Die sich abzeichnenden Mehreinnahmen sind konsequent an die Beitragszahler in Form eines niedrigeren Rundfunkbeitrages von derzeit 17,98 Euro zurückzugeben. Neben einem strukturell, also dauerhaft um circa einen Euro niedrigeren Rundfunkbeitrag, sind auch die bis zur Beitragsumstellung angefallenen Mehreinnahmen mit 50 Cent umgelegt auf zwei Jahre in Höhe von circa 50 Cent zu verrechnen. Das bedeutet, dass die Länder die Rundfunkgebühr zunächst auf 16,50 Euro senken müssten, um sie dann ab 2016 auf 17 Euro anzupassen.“ So der frühere Bundestagsabgeordnete der FDP, Burkhard Müller-Sönksen letzte Woche im Hamburger Abendblatt.

 

Zwei Jahre Reduzierung um 1,50 entspricht 1,29 Mrd. Euro

Vier Jahre Reduzierung um 0,98 Euro entspricht 1,68 Mrd. Euro.

Macht in Summe: 2,97 Mrd. Euro.

 

 

 

Die behaupteten Mehreinnahmen liegen derzeit bei 1,15 Mrd. Euro. Hinzu kommen 304 Mio. Euro, die die KEF den Sendern noch für 2013 bis 2016 als Fehlbedarf anerkannt hat und die sie für 2017 – 2020 nicht aberkennen wird.

 

Bei den derzeitigen Schätzungen würde der FDP-Vorschlag für ein Defizit von mindestens 1,3 Mrd. Euro sorgen. Dies offenbart mal wieder: Das Einmaleins der Mathematik gehört bei der FDP nicht zum Einmaleins der Politik.

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)