Namibia-Doku verstieß gegen den Staatsvertrag

Gegensätze in der namibischen Hauptstadt: das von Nordkorea gebaute Unabhängigkeits-Gedenkmuseum neben der Evangelisch-Lutherischen Christuskirche in Windhuk. Die umstrittene Namibia-Dokumentation „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ vom vergangenen Jahr wurde nun vom NDR-Rundfunkrat aufgearbeitet. Ergebnis: Gegen den Staatsvertrag wurde verstoßen.

In vielerlei Hinsicht missglückt, die Macher überfordert, das Ergebnis nicht mehr korrigierbar. Die in der ARD gezeigte Dokumentation „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ wurde im vergangenen Jahr aus der Mediathek genommen. Zuerst hatte der NDR nur einige Fehler korrigiert.

Das reichte allerdings nicht aus. Nun hat sich der Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks (NDR) damit beschäftigt, und eine knappe Entscheidung getroffen. Mit 22 gegen 20 Stimmen stellte das Gremium fest, dass die Dokumentation „gegen die Grundsätze der Angebotsgestaltung gemäß NDR-Staatsvertrag verstoßen hat“. Damit folgte das Gremium einer Beschlussvorlage des Programmausschusses vom 7. Mai, der mit 14 Ja-Stimmen gegen fünf Nein-Stimmen und bei drei Enthaltungen den Verstoß festgestellt hatte. Nach F.A.Z.-Informationen wurde hinter den Kulissen noch versucht, die Entscheidung zur Verletzung des Staatsvertrags abzuschwächen und stattdessen eine „starke Rüge“ auszusprechen.

Jochen Zenthöfer, faz.net, 18.05.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)