Im Guardian schreibt etwa der australische Journalist Antony Loewenstein: „Niemand kann die Brutalität Putins bezweifeln. Aber die Art und Weise, wie westliche Medien über den Konflikt berichten, wirft doch einige Fragen auf.“ (Süddeutsche Zeitung, 19.03.2014)
Bei der Berichterstattung über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland gebe es „entlarvende Automatismen“, erklärt die ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD, Gabriele Krone-Schmalz. (ZAPP, 16.04.2014)
„Man sah es als einen zivilgesellschaftlichen Protest gegen einen schlechten Herrscher“, so Simon Weiß, Politikwissenschaftler an der Universität Heidelberg, im Gespräch mit der DW. Gerade in der ersten Phase der Proteste beobachtet er eine undifferenzierte Berichterstattung, die dem Muster folgt: „Hier der Westen, da der finstere Herrscher und das finstere Russland – Fortschritt gegen Korruption.“ Die deutschen Medien, so Weiß, hätten anfangs eine „sehr ähnliche Sichtweise“ auf den Konflikt in der Ukraine gehabt wie die Bundesregierung – nämlich einseitig und unausgewogen.
(Deutsche Welle Online, 16.04.2014)
Der ehemalige Tagesschau-Redakteur, Publizist und Autor Volker Bräutigam hat eine Beschwerde beim Rundfunkrat des NDR eingereicht. Darin stellt Bräutigam fest, dass der Norddeutsche Rundfunk – wie auch andere öffentlich-rechtliche Sender – den Tatsachen widersprechend behauptet, die Gefangenen seien Teilnehmer einer OSZE-Mission gewesen.
Stefan Slaby zu seiner Programmbeschwerde beim NDR-Rundfunkrat zur Ukraine-Berichterstattung in Tagesschau und Tagesthemen:„Ich hätte nie gedacht, dass so eine schrille Art der politischen Kommunikation 100 Jahre nach Ausbruch des 1. Weltkrieges möglich ist“
„Die Medien haben diesen Konflikt verschärft“. Westliche Medien hätten ihre Rolle als Beobachter verlassen, kritisiert Medienwissenschafter Jürgen Grimm.
ARD-Chefredakteur Kai Gniffke hat im „Tagesschau“-Blog Fehler in der Ukraine-Berichterstattung eingeräumt. Man sei „möglicherweise zu leicht dem Nachrichten-Mainstream gefolgt“. Die Redaktion hätte „mit dem Wissen von heute manchen Akzent anders gesetzt“.
Vertauschte Rollen: Liefern Satiriker Journalismus und Journalisten Satire? „Journalisten scheinen sich förmlich im Schützengraben einzubuddeln“. Ein Interview mit den Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner.
Eine ausführliche Zusammenfassung der Debatte hat Malte Daniljuk auf Telepolis (01.10.2014) veröffentlicht.