Klick-Tipp: Wie digitale Monopole den Journalismus zerstören

Aber in den vergangenen Jahren zeigt sich die Kehrseite dieser Entwicklung: Die digitale Öffentlichkeit wird von wenigen Monopolisten kontrolliert. Diese nutzen zur Maximierung der Aufmerksamkeit Algorithmen, die Hass, Häme und Hetze sogar belohnen – und die damit die Polarisierung unserer Gesellschaft verstärken. […]

Darüber hinaus sind die redaktionellen Medien gefährdet. Weil die analogen Geschäftsmodelle wegbrechen, können die Redaktionen in Zukunft nur digital überleben. Aber dort haben sie kaum eine Chance. Wissenschaftliche Messungen belegen: Die digitale Vielfalt aus vielen Millionen Domains und Apps ist eine Fata Morgana. In der Realität der Nutzung geht der Traffic hauptsächlich in monopolistische Plattformen. Durch Netzwerkeffekte, geschlossene Standards, Killer-Akquisitionen und den Missbrauch marktbeherrschender Stellungen ist es den Digitalkonzernen gelungen, das freie Netz abzuschaffen. Dabei wäre es leicht, die digitalen Medien zu öffnen und das Netz zu befreien.

Martin Andree: The Hunger Games. Wie digitale Monopole den Journalismus zerstören und die Demokratie bedrohen. FES Impuls 2024 (pdf)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)