Klick-Tipp: Journalist:in sein in Uganda – Berichten trotz Unsicherheit

Journalist:innen in der ugandischen Region Masaka berichten über die Beerdigung des verstorbenen Pascal Ssekasamba, eines in Großbritannien ansässigen Geschäftsmannes. Aus dem Nichts werden sie angegriffen. Überfallen von Leibwächtern des Oppositionspolitikers Robert Kyagulanyi, auch Bobi Wine genannt, Präsident der Partei National Unity Platform (NUP). Die Radio-Journalistin Margaret Kayondo wird verprügelt, der Journalistin Zainab Namusaazi Ssengendo von Next Media wird das Objektiv von der Kamera gerissen.

Solche Vorfälle sind in Uganda kein Einzelfall. Journalist:innen werden regelmäßig verhaftet, der Großteil der Medien wird vom Staat kontrolliert, Medienhäuser werden durchsucht oder geschlossen. Doch wie gefährlich ist die Arbeit als Journalist:in dort wirklich? Und wie beeinflusst Social Media die Pressefreiheit in Uganda? Der ugandische Journalist Benon Herbert Oluka hat es uns verraten.

Uganda verfügt über eine breite und vielfältige Medienlandschaft. Über 300 Radiosender, 30 Fernsehsender, zwei Tageszeitungen und eine Wochenzeitung im privaten oder staatlichen Besitz berichten in Uganda regelmäßig. Offiziell gibt es zwar mehr private Medien als staatliche. Viele Medienhäuser, die im Besitz von privaten Politikern, Unternehmen oder religiösen Gruppen sind, stehen aber mit der Regierung in Verbindung.

Die Tageszeitung News Vision soll zum Beispiel laut Gesetz unabhängig und sogar regierungskritisch berichten. Die Realität sieht aber anders aus. Da sie 1986 nach der Machtübernahme von Präsident Yoweri Museveni begründet wurde und im Besitz des Staates ist, berichtet sie aber eher regierungsfreundlich.

Paula Genius, Nina Feldman und Zoe Gleisberg, ejo-online.eu, 06.08.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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