„Zur Zeit des Ersten Weltkriegs war die Schweiz zerrissen. Dies motivierte bürgerliche Kreise, das neue Medium Radio als Brückenbauer zu etablieren. …
Eine auf die Gesamtgesellschaft ausgerichtete Medienpolitik hat in erster Linie die Frage zu beantworten, welche Funktionen der öffentliche Rundfunk für die schweizerische Bevölkerung erfüllen soll. Das Hauptziel der Gründerzeit, Optionen und Alternativen für die gesellschaftliche Kommunikation zu schaffen, ist weiterhin von hoher gesellschaftspolitischer Bedeutung. Heute steht die Funktion im Vordergrund, eine publizistische Alternative zu den weitgehend kommerzialisierten Medien zu bieten; das heisst, mit innovativen und professionell produzierten Sendungen die Latte im publizistischen Qualitätswettbewerb möglichst hoch zu legen. Keinesfalls kann es darum gehen, das öffentliche Radio und Fernsehen aus dem Internet zu verdrängen.“
Edzard Schade, Professor am Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft der HTW Chur in NZZ, 19.05.2015