Der Tagungsort – das Thüringer-Wald-Städtchen Friedrichroda – dürfte ihn an beliebte MDR-Klischees erinnert haben: Das Ramada-Hotel, in dem der Rundfunkrat zuerst Wille und dann das warme Abendessen wählte, begann seine Karriere 1954 als DDR-Ferienheim Walter Ulbricht. taz
Die stellvertretende Senderchefin Karola Wille wird neue MDR-Intendantin. Der MDR-Rundfunkrat wählte die 52-Jährige im ersten Wahlgang mit großer Mehrheit. Sie erhielt die Stimmen von 32 der 39 anwesenden Rundfunkräte. Erforderlich waren nur 26 Stimmen. mdr.de
Der MDR kriegt die dritte Intendantin der ARD. Sie muss bei der skandalgeplagten Anstalt aufräumen. Die CDU mosert bis zuletzt – und schießt auf den scheidenden Udo Reiter. taz
Der Machtkampf um die Besetzung des Intendanten-Postens beim MDR ist zu Ende: Der Rundfunkrat wählte die Juristin Karola Wille an die Spitze der von Krisen geschüttelten Rundfunkanstalt. sueddeutsche.de
Der Vorsitzende des Rundfunkrates Johannes Jenichen zeigte sich überrascht über die Eindeutigkeit des Wahlergebnisses. Kölner Stadtanzeiger
Die Rundfunkratsmitglieder applaudierten beim Bekanntwerden des Wahlergebnisses. Bei vielen der mehr als 2000 Mitarbeiter des MDR ist sie beliebt und gilt schon länger als „Intendantin der Herzen“. focus.de
„Der Boss des MDR ist eine Dame“, die Losung können man nun verbreiten, sagte Jenichen und schickte hinterher, dass diese, wenn nötig, auch eine „eiserne Lady“ sein könne. FAZ
Die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel zur Wahl von Carola Wille zur künftigen Intendantin des MDR: „Ich gratuliere Carola Wille herzlich zu ihrer Wahl und freue mich auf eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Sie übernimmt das Ruder des MDR in schwierigen Zeiten. Ich wünsche ihr für die vor ihr liegende Aufgabe viel Kraft, Entschlossenheit und auch den Mut, Neues zu wagen. Der MDR-Rundfunkrat hat sich mit Carola Wille für eine engagierte und kompetente Persönlichkeit entschieden, die sich seit Gründung des Senders für dessen Belange einsetzt. Für die Weiterentwicklung des MDR werden ihre bisherigen Erfahrungen und ihr hohes Ansehen innerhalb und außerhalb der ARD eine wertvolle Basis sein. Ich wünsche ihr für ihr neues Amt viel Erfolg und freue mich darauf, sie im Intendantenkreis zu begrüßen.“ presseportal.de
Nun liegt es an Udo Reiters designierter Nachfolgerin Karola Wille, die am Sonntag vom Rundfunkrat des MDR gewählt wurde, den Sender aus der Skandalecke herauszuholen. Dazu braucht es als Erstes: keine neuen Skandale. Und zweitens: Transparenz bei der Aufklärung der alten.presseportal.de aus einem Kommentar in der Berliner Zeitung
Es hat steckt eine Menge Ehrgeiz drin, wie die neue Chefin den alten, den erfolgreichen wie skandalgeschüttelten MDR in einen neuen Sender verwandeln möchte.
Das fängt an beim Daseinszweck des MDR, beim Programm. Wille möchte Änderungen, mehr junges Publikum für Hörfunk und Fernsehen. … Natürlich soll das quotenstarke MDR-Fernsehen unverändert die regionale Karte spielen, Wille kündigte an, Regionalität müsse „inhaltlicher Leitgedanke“ bleiben. Information und Kultur sollen stärkeres Gewicht erhalten – auch in der Quotenbetrachtung. tagesspiegel.de
Die SPD-Landesvorsitzenden aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Katrin Budde, Martin Dulig und Christoph Matschie, begrüßten die klare Entscheidung und erklärten, nach den Affären beim MDR müssten Konsequenzen für die künftige Arbeit gezogen werden. „Hier werden sich einige Strukturen verändern müssen.“ Hamburger Abendblatt