In einer Anhörung zur Spähaffäre im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres des Europäischen Parlaments bat Alan Rusbridger, der Chefredakteur des „Guardian“, als Gastredner die Abgeordneten um politische Unterstützung bei der Wahrung der freien Berichterstattung. Rusbridger entwarf in seinem Vortrag das Bild einer „neuen Welt“, in der Spionage nicht mehr ein zwischenstaatliches Problem sei, sondern zu einem noch kaum bekannten Dreiecksverhältnis staatlicher Stellen, privater Unternehmen und der Bevölkerung führte, berichtete die FAZ.
„Wege aus der Überwachungsgesellschaft“ gebe es wenige, sagte Jacob Appelbaum. Er legte den Abgeordneten nahe, Möglichkeiten „zur Minderung des wirtschaftlichen Werts der Spionage“ zu nutzen. Dazu gehöre in erster Linie eine offensive Förderung von Verschlüsselungstechniken.
Es sei derzeit so, sagten Appelbaum und Rusbridger, dass die Geheimdienste nicht nur einen technischen Vorsprung hätten, sondern auch die Gesetzgebung an ihren Interessen ausgerichtet sei.