Jobst Plog schrieb der Funkkorrespondenz einen Leserbrief zu einem Artikel der Funkkorrespondenz. In dem hatte Jakob Augstein über die Lage „ARD, ZDF und die Verleger“ geschrieben.
„Ich gratuliere der Funkkorrespondenz zu der brillanten Analyse von Jakob Augstein, die mich zu folgenden Anmerkungen inspiriert hat:
1.) Es ist bemerkenswert, dass dieser Artikel wohl in keiner Zeitung der Verlage erscheinen könnte, die sich an der Klage gegen den NDR beteiligen. Erstaunlich, in welchem Umfang sich Journalisten der Printmedien mit der Verlagspolitik ihrer Geschäftsführungen und den dahinter stehenden vermeintlichen Interessen der Gesellschafter identifizieren und wie wenig Mut zur Pluralität vorhanden ist. Offenbar fühlen sich solche Mitarbeiter durch die Online-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks selbst dann bedroht, wenn ihre Häuser gerade Rekordgewinne verbuchen.
2.) Kaum nachvollziehbar ist die Strategie der Rundfunkanstalten in der Auseinandersetzung mit den Verlagen. Das fängt damit an, dass sie Vergleichsverhandlungen ausgerechnet dann begonnen haben, als das Gericht zu erkennen gab, dass die Klage der Verleger abweisungsreif war. Problematischer: Die Rundfunkanstalten sind möglicherweise dabei, eine mühsam erkämpfte und vom Bundesverfassungsgericht gerade bestätigte Rechtsposition aufzugeben. Ohne dafür irgendetwas als Gegenleistung zu erhalten. Das würde sich Karlsruhe gut merken.
3.) Man ist auf Vermutungen angewiesen, weil die Gespräche mit den Verlegern seit langen Monaten vertraulich geführt werden. Das ist für die Verleger ein normales Verfahren. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehört indessen der Gesellschaft. Sollte er auf Rechtspositionen verzichten wollen, bedarf es einer öffentlichen und transparenten Diskussion mit dieser Gesellschaft, ehe vollendete Tatsachen geschaffen werden.“