Die Wende kam mit der Begegnung mit den Dokumentarfilmern Richard Leacock und Don Allen Pennebaker. Wildenhahn drehte ein Interview mit ihnen und als er zurückfuhr nach Hamburg, wusste er, welche Art von Filmen er machen wollte: „Ab dann konnte ich die üblichen Fernsehdokumentationen nicht mehr herstellen, die ich gut drei Jahre lang mit großer Energie und Freude gemacht hatte“, sagte er später einmal. Und das hatte etwas durchaus Aufsässiges. „Der Dokumentarfilm hat etwas“ schrieb er, „das sich der Kontrolle entzieht. Und der Zugriff der Leute, die im Fernsehen arbeiten, ist auch gleichzeitig ein Zugriff, eine Art Kontrolle über das, was mit den Zuschauern passiert.“ Das gefährlichste am „uncontrolled cinema“, am „Direct Cinema“ sei, „dass es die Zuschauer dazu bringen könnte, sich selbst eine Meinung zu bilden“.
Fritz Wolf: Poet des Beiläufigen. Ein Nachru13f auf den Dokumentarfilmer Klaus Wildenhahn. In: epd medien, 33/2018, S. 12
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