Cilla Benkö, die Direktorin des „kleinen Radio-Zwergs“ Sveriges Radio (wie sie selber sagte), berichtete, wie sie in Schweden das Vertrauen in das Radio wiederhergestellt hat. Sie hat bei sieben Parteien, einschließlich der Konservativen und mit Ausnahme lediglich der Nationalisten, Unterstützung gefunden für eine neue Radio-Charta, für öffentliche Regulierung, für ein Programm ohne Werbung, das publizistischen Wert schaffen soll für die schwedische Gesellschaft.
Benkö hat drei Faktoren erwähnt, mit denen sie das Vertrauen im Land wiederhergestellt habe, „obwohl das Vertrauen in Institutionen, insbesondere bei jungen Männern, zunehmend abnimmt“. Sie hat sich erstens auf Audio als Kerngeschäft konzentriert. Sie hat also kaum mit Bebilderung und vor allem kaum mit dem Bewegtbild gearbeitet. Das stärke die Radio-Identität. Sie hat zweitens qualitativ hochstehende Programme produziert, denn Qualität ist gesucht. Und sie hat drittens aus dem Radio kein Elite-Unternehmen für Stockholm gemacht, sondern ein Projekt für das ganze Land. Das Ergebnis war eine Steigerung der Reichweite um 25 Prozent.
Robert Ruoff: Bewährung in der Praxis. Die erste Public-Media-Konferenz der SRG. epdmedien 11/2019, S. 5
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