Dokumentiert: Wie die Bavaria eine Firmengründung des ZDF in München verhinderte

 

Die Bavaria Film GmbH stellt in einer Stellungnahme (30.04.2012; S. 23) zu einem Bericht des Oberste Rechnungshofs, die u.a. dem Sächsischen Landtag zugeleitet wurde, fest: „Ausgangspunkt für eine Partnerschaft der Bavaria Film GmbH mit dem ZDF-Verbund war eine über Jahre geführte Diskussion innerhalb des ZDF über die Auftragsvergabe des ZDF an Beteiligungsunternehmen der ARD, denen keine entsprechende Auftragsvergabe der ARD an ZDF-Beteiligungsunternehmen gegenüberstanden. Aus diesem Grund gab es im ZDF Vorbereitungen zur Gründung einer neuen Produktionsgesellschaft in München in Anlehnung an die 100%ige ZDF Produktionsgesellschaft network movie GmbH, verbunden mit einer intendierten Verlagerung der bisher von der  Bavaria Fernsehproduktion produzierten Aufträge. Mittelfristig sollte das auch für die industrielle Serienproduktion gelten. In dieser Konstellation bestand für die Bavaria Fernsehproduktion als substanziell bedeutsamste Beteiligung der Bavaria Film GmbH das Risiko, mittelfristig erhebliche Teile ihres Produktionsvolumens zu verlieren.

 

 

In einer solchen Entwicklung wäre die Bavaria Film neben der Wertschöpfung aus der Bavaria Fernsehproduktion zugleich auch das Ertragspotential aus den mit den Produktionsaufträgen verbundenen Dienstleistungsaufträgen mit entsprechenden Folgen für die Studioauslastung verloren gegangen.

Durch den Verkauf von 50% der Anteile an der Bavaria Fernsehproduktion konnte dieses Risiko beseitigt werden und die strategische Partnerschaft mit dem ZDF , einem der großen Auftraggeber Deutschlands, verstärkt und die wirtschaftliche Situation der Bavaria Fernsehproduktion stabilisiert und verbessert werden.“

 

„Nicht folgen können wir hingegen den mehrfach geäußerten Handlungsempfehlungen des ORH, dass sich die Bavaria Film GmbH lediglich auf die Eigenproduktionen der Bavaria Film Gruppe als ihre „Kernkompetenz“ fokussieren sollte. … Hierbei bleibt außer Acht, dass die Bavaria Film Gruppe bei Eigenproduktionen vielfach nicht über die Verwertungsrechte verfügt, weil diese bei den auftraggebenden Sendern bzw. deren Vertriebstöchtern verbleiben. Die von der Bavaria gehaltenen Verwertungsrechte an der Serienproduktion „Sturm der Liebe“ bezeichnen insofern nicht einen Regel-, sondern einen Ausnahmefall.“ (S. 21)

 

„Die von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Booz & Co. In ihrem Gutachten erwähnten Quersubventionierungen datieren aus einer zeit vor der Umstrukturierung der Bavaria Film GmbH in eine Holding. (S. 21)

 

 

Zudem bestätigt die Bavaria (S. 32), dass es „intransparente Online-Strukturen“ der ARD-Anstalten gibt.

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)