Die Medien-AG der CDU-Fraktionsvorsitzenden der Länderparlamente tagte Anfang letzter Woche in Frankfurt am Main. Geleitet wird diese AG von der Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner. Diesmal ging es u.a. um die „Überlegungen von ARD und ZDF, einen neuen TV-Kanal für junge Zuschauer zu gründen.“
Man halte den „Weg der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, sich dem jungen Publikum zuzuwenden, um so die erwachsenen Zuschauer von Morgen an sich zu binden“ für richtig. Man empfehle jedoch, „die richtige Reihenfolge einzuhalten“. So solle man „zuerst die verzichtbaren Digitalkanäle prüfen und gegebenenfalls abschalten. Danach sei die Finanzausstattung der Sender im neuen System der Rundfunkabgabe zu prüfen – erst dann sollten konkrete Planungen eines neuen, jugendlichen Senders beginnen.“ So heißt es in einer entsprechenden Erklärung.
Doch muss man, wie die CDU-Fraktionschefs, die Finanzierung der Digitalkanäle mit der Finanzierung des jungen Kanals verbinden? Muss man die Einstellung einiger der ersteren in Verbindung mit dem Aufbau des zweiten bringen? Nun, man kann. Allerdings kosten zum einen die Digitalkanäle einen nicht so viel. Zum anderen setzen alle Anbieter auf Programmfamilien, um so möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer zu erreichen. Insbesondere die privaten Senderfamilien gründen immer neue Kanäle.
Die großen Summen werden von ARD und ZDF nicht in die „Digitalkanäle“ investiert. Wohin die großen Summen gehen, hat die KEF hier gut dargestellt. Es ist vor allem der Sport, der das ERSTE, das ZWEITE und die DRITTEN im Jahr über 900 Mio. Euro kostet. Das ZDF rechnete für 2011 für seine drei „Digitalkanäle“ mit einem Sendeaufwand von ca. 56 Mio. Euro. Die ARD plante 2012 für ihre drei Kanäle mit ca. 26 Mio. Euro.