Im Interview mit dwdl.de sagte Lutz Marmor, dass er gern veröffentlichen würde, „was eine Sendeminute „Tagesschau“, „Tatort“ oder „Klein gegen Groß“ kostet.“ Dazu wolle er neben den Gesamtausgaben auch aufschlüsseln, „welche vielfältigen Leistungen dort jeweils einfließen. Nehmen Sie etwa ein ARD-Auslandsstudio, das einen Beitrag für die „Tagesschau“ liefert. Dessen Kostenstruktur kann mitunter sehr komplex sein, weil dasselbe Thema in anderer Form auch noch für den „Weltspiegel“ oder für „NDR aktuell“ aufbereitet wird.“ Man könne so „für jedes Genre Kosten-Transparenz schaffen“. Es gebe allerdings ein Problem. Man müsse sich vorher in der ARD einigen, „da viele Sendungen ja gemeinschaftlich finanziert werden“.
Neben dem Intendantengehalt hinaus könnten auch die Gehälter der Direktoren sowie die Verdienste von Redakteuren, Cuttern sowie Assistenten veröffentlicht werden. Allerdings sieht er eine Grenze für die Transparenz. Diese findet er „im wettbewerbsrelevanten Bereich von Schauspieler- und Moderatorengagen. Hier muss es unser Interesse sein, das Preisgefüge nicht in die Höhe zu treiben. Mit öffentlichen Zahlen würden wir aber ein System begünstigen, bei dem man den Wettbewerber immer ein bisschen überbieten könnte. Stattdessen wäre unter Umständen die Angabe von Durchschnittsgagen denkbar.“
Auch gegen einen Produzentenbericht spricht aus seiner Sicht nichts. „Eine Veröffentlichung wäre wohl das beste Mittel gegen das ebenso falsche wie hartnäckige Vorurteil, wir würden unsere eigenen Produktionstöchter bei der Auftragsvergabe bevorzugen.“