René Martens weist auf einen weitgehenden unbekannten Aspekt in der Geschichte des Springer-Konzerns hin. So schreibt er in der Funkkorrespondenz, dass die „Hörzu“, die im Dezember 1946 erstmals erschien, ab der zweiten Ausgabe „als eine Art offiziöses Organ des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR)“ firmierte. „Der Untertitel der Zeitschrift lautete „Rundfunkzeitung des NWDR“. Mitarbeiter des NWDR bestritten einen Großteil des Inhalts, sämtliche Texte, die in der Zeitschrift erschienen, mussten dem Sender zur Genehmigung vorgelegt werden. Nach heutigem Verständnis war die „Hörzu“ ein Vehikel der Unternehmenskommunikation, ein Corporate-Publishing-Objekt.“
Die Mitsprache des Senders schwand jedoch schon 1948. Doch es „gehört also zu den Ironien der bundesdeutschen Mediengeschichte, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender Axel Springer zur Seite stand, um die Basis für ein Medienimperium zu legen“, so René Martens.