Bundestagssportausschuss macht zwei Stunden medienpolitisches Trockentraining

Auch nach dem Wechsel der TV-Rechte ab 2018 muss die Berichterstattung von Olympischen Spielen kritisch und investigativ bleiben. Das forderten Sportpolitiker des Deutschen Bundestages vom neuen Rechteinhaber Eurosport/Discovery. „Die Frage ist, ob auch investigativ ermittelt und entsprechend berichtet wird. Die neuen Rechteinhaber müssen beweisen, dass sie in der Berichterstattung die Qualität der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland erreichen“, sagte die Sportausschuss-Vorsitzende des Bundestages, Dagmar Freitag, in einer Debatte des Ausschusses, berichtete gestern der Sportinformationsdienst (SID).

 

Wie erfolgreich kann sie mit dieser Forderung sein? Wieso müssen private Anbieter dieselbe Qualität bieten wie öffentlich-rechtliche? Wollen die Sportpolitikerinnen und Sportpolitiker diesbezüglich den Rundfunkstaatsvertrag ändern? Wie wollen sie die Angebote miteinander vergleichen? Und – was passiert, wenn Eurosport schlechter sein sollte? Muss der Sender dann ein Bußgeld bezahlen?

 

Dagmar Freitag stellte auch fest, dass die Politik in Berlin kein Druckmittel gegen die neuen Programmmacher in der Hand habe, zumal die Pressefreiheit in Deutschland ein hohes Gut sei, „doch Hinweise können wir geben und das haben wir auch getan“.

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)